Wir stellen Ihnen noch eine weitere Möglichkeit vor, die in jüngerer Zeit verstärkt Beachtung: die so genannte interaktionistische dynamische Evaluation (IDE).Die IDE basiert auf dem lerntheoretischen Ansatz des russischen Psychologen Lew Wygotskij. Wygotskij geht davon aus, dass sich individuelle Kompetenzen in der Regel in der sozialen Interaktion mit anderen und in einem bestimmten kulturellen Kontext entwickeln. Zentral ist die Vorstellung von einer individuellen Phase der nächsten Entwicklung («зона ближайшего развития») eines Lernenden. Die Phase der nächsten Entwicklung ist die Distanz zwischen dem aktuellen Entwicklungsstand einer Lernenden und dem potenziell erreichbaren nächsten Entwicklungsstand. Den aktuellen Entwicklungsstand einer Lernerin/eines Lerners erkennt man daran, inwieweit sie/er bestimmte sprachliche Aufgaben ohne Hilfe einer kompetenteren Person lösen kann. Die Phase der nächsten Entwicklung erkennt man daran, inwieweit Lernende in der Lage sind, eine Aufgabe, die sie ohne Hilfe nicht hinreichend lösen konnten, mithilfe einer zumeist kompetenteren Person zu lösen. Die kompetentere Person ist in der Regel die Lehrkraft, es können aber auch fortgeschrittene Mitlernende sein. Diese Personen werden zumeist als Mediatoren bezeichnet und der Vorgang der Hilfestellung als Mediation. Die Bearbeitung einer Aufgabe mit der geeigneten Mediation erlaubt eine Aussage über das Potenzial der Lernenden zur Entwicklung weiterer Kompetenzen. Das Potenzial wird also darüber sichtbar gemacht, ob und inwieweit angebotene Hilfestellungen für die Lösung sprachlicher Aufgaben erfolgreich genutzt werden.Im Folgenden verdeutlichen wir anhand zweier konkreter Beispiele aus dem Unterricht den Unterschied zwischen dem aktuellen und dem potentiell erreichbaren nächsten Entwicklungszustand.

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